Wir bauen ein Haus – Heute vor drei Jahren – 07.10.2013
Nach unserem Einzug in unser Häuschen haben wir uns natürlich auch ein paar Stunden Ruhe gegönnt und haben einfach mal nichts gemacht. Lange haben wir das aber nicht ausgehalten, denn wenn man weiß, was noch alles zu tun ist, kann man einfach nicht still sitzen. Zumindest bei mir ist das so. Außerdem lebe ich nach dem Motto: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ Und da ist was Wahres dran. Sachen vor mir her schieben mag ich gar nicht. Ich würde am liebsten immer alles sofort erledigen. Denn dann ist es weg aus meinem Kopf und ich muss schon nicht mehr darüber nachdenken. Außerdem ist der Punkt dann auch auf der To-Do-Liste abgehakt und das gibt einem ein tolles Gefühl! Was gibt es besseres, als am Ende des Tages einige Punkte auf der Liste abzuhaken?
Da wir also so gut wie alles selbst in, an und um unser Haus herum machen, nimmt das sehr viel Zeit in Anspruch. Zudem muss ab und an auch das Wetter mitspielen und wir sind auf unsere Familie als Helfer angewiesen. Das muss man in seine Planung alles mit einrechnen. Da meine Familie beim Rohbau auch jeden Tag anwesend war und mitgeholfen hat, wollten wir alle hier auch etwas schonen und haben versucht viele Dinge alleine zu machen. Bei einigen Sachen ging das aber nicht und so haben alle wieder zusammen geholfen. Das macht auch einfach jede Menge Spaß und man ist um einiges schneller fertig. Ich muss sagen, ich freue mich richtig, wenn wir am Wochenende neue Projekte anpacken und den ganzen Tag herumwerkeln. Denn am Ende des Tages hat man etwas geschafft und kann stolz auf sich sein.
Ja, wir sind wirklich stolz auf uns. Und zwar jeden einzelnen Tag. Denn nicht jeder kann in so jungen Jahren (damals 25 und 26) von sich sagen, ein Haus gebaut zu haben und dazu noch ganz alleine. Natürlich war das auch eine wirklich harte Zeit und es ist immer noch hart, da wie schon gesagt, immer noch nicht alles fertig ist. Aber man kommt jeden Tag einen Schritt weiter und freut sich über die Fortschritte. Nach unserem Einzug war es für uns wichtig, den Garten schon mal grob anzulegen, Rasen zu säen und zu pflastern. Wir und Max wollten einfach raus und nicht mehr im Haus eingesperrt sein. Für uns war es wirklich schlimm, als wir knapp sechs Jahre in unserer Wohnung gewohnt haben und nur einen kleinen Balkon hatten. Ich war es von zu Hause gewohnt, jederzeit in den Garten gehen zu können. Ab dem Tag, als wir unsere Wohnung hatten, war das leider vorbei. Klar, wir konnten jederzeit zu meinen Eltern in den Garten. Aber das war auch nicht die Lösung. Also entwickelte sich schnell der Wunsch nach etwas „Eigenem“. Und so suchten wir schon Jahre vor unserem jetzigen Bau, nach Grundstücken und älteren Häusern. Zweimal hätten wir sogar ältere Häuser gekauft, nach langem hin und her kam aber zum Schluss nichts dabei heraus. Irgendwann waren wir dann an einem Punkt, zu sagen: „Wir bauen selbst!“ Durch einen Tipp hatten wir einen perfekten Bauplatz gefunden, alles mit der Bank und dem Verkäufer geklärt und es konnte losgehen! Im Nachhinein betrachtet war ein Neubau für uns die beste Entscheidung, denn wir mussten keine Kompromisse eingehen und alles so machen, wie wir es wollten. Von den Kosten her wird sich das ganze wohl ziemlich gleich bleiben, es kommt natürlich aber auch immer darauf an, was man will. Da Ihr mir immer wieder so viele Fragen zum Thema: Finanzierung, Bauplatz, Kosten, usw. stellt, werde ich da wohl demnächst ein paar ausführliche Posts dazu schreiben.
Für uns war es nach dem Hausbau und Einzug wichtig, schnellst möglich den Garten herzurichten. Deswegen haben wir das Verputzen unseres Häuschens auch bis jetzt immer noch vor uns her geschoben. Uns war der Garten einfach viel wichtiger. Letztes Jahr haben wir dann also unser Grundstück endlich eingezäunt, ein Garagentor bekommen, Massen an Humus und Mutterboden herangekarrt, verteilt und bearbeitet, Rasen angesät, die Terrassen und Hofeinfahrt gepflastert und auch schon ein paar Pflanzen und Sträucher angepflanzt. Dieses Jahr ging es dann mit dem Garten weiter und wir haben unsere Böschung mit allerlei Grünzeug und einer Natursteinmauer verschönert, unsere Westseite des Grundstücks mit Steinquadern abgestützt, den Zaun weiter gezogen und die Böschung mit einem Beerengarten und vielen schönen Sträuchern und Stauden bepflanzt. Auch Gartenmöbel und einen Pool haben wir uns gegönnt. Denn Belohnungen für die harte Arbeit müssen auch sein! Man macht diese ganze Arbeit ja für sich selbst. Wer mir früher gesagt hätte, dass ich Gartenarbeit einmal richtig toll finden würde, dem hätte ich wohl den Vogel gezeigt. Jetzt ist das aber ganz anders und ich verbringe jede freie Minute in unserem kleinen Paradies. Aber wir sind natürlich immer noch dabei zu verschönern und zu bauen. Denn wir sind noch lange nicht fertig! Für das nächste Jahr gibt es schon wieder viele neue Projekte die wir angreifen wollen und darauf freuen wir uns unglaublich arg! Im inneren haben wir freilich auch viel gemacht, z.B. unseren Tanzsaal verputzt, gestrichen und Laminat verlegt, aber die größten Veränderungen sind einfach im Garten und rund um unser Haus zu sehen.
Ich werde oft gefragt, ob ich nochmal bauen würde. Und ja, ich würde es wieder tun. Allerdings würden wir wohl noch viel mehr selber machen und so wenig wie nur möglich, Firmen beauftragen. Denn mit einigen Firmen und Dienstleistern hatten wir nur Ärger! Die Nerven und verschwendete Zeit, hätten wir uns getrost sparen und sinnvoller investieren können. So ein Haus zu bauen ist aber absolut nicht einfach und erfordert viel Durchhaltevermögen, Organisationstalent, handwerkliches Geschick und natürlich eine Familie die einen unterstützt. Freunde halte ich bewusst raus, weil man sich, wenn es hart auf hart zu 99% nur auf die eigene Familie verlassen kann. Das ist leider die traurige Wahrheit. Bei uns hat eine Hand voll Freunde mit angepackt, allerdings auch nur einige wenige Male. Auch wenn von vielen vorher gesagt wurde: „Ja klar, ich kann Euch das und das machen!“ waren das alles nur leere Versprechungen. Und irgendwann will man einfach nicht mehr nachfragen. Natürlich hat jeder ein eigenes Leben und sicherlich auch viel zu tun. Aber wenn ich Freunde habe und die Hilfe brauchen, dann helfe ich. Eine Hand wäscht die andere! So wurde zumindest erzogen. Die einzigen auf die wir zählen konnten war die Familie! Und dafür bin ich jeden Tag dankbar. Es ist nämlich nicht selbstverständlich, wenn der Großvater mit 86 Jahren jeden Tag von früh bis spät auf der Baustelle steht, genauso wie Mama, Papa, usw. Ohne Euch wäre das alles niemals möglich gewesen! DANKE dafür!
In den letzten Tagen habe ich mich durch die ganzen alten Hausbau Posts geklickt (ich habe Euch alle weiter unten verlinkt) und war mit jedem neuen Post, den Texten und Bildern, mehr gerührt und absolut überwältigt. Erst wenn man die ganzen Dinge sieht und ein bisschen realisiert, was man da alles gemacht hat. Begreift man auch, dass man jetzt Hausbesitzer ist und sich etwas für eine gemeinsame Zukunft geschaffen hat. Ein überwältigendes Gefühl, was so viele Glückshormone auslöst, dass man wie in einem Rausch ist. Auch das eine oder andere Tränchen ist geflossen, weil einem irgendwie auch ein Stein vom Herzen fällt und man einfach überglücklich ist. Endlich ist der ganze Stress vorbei und man kann kurz durchatmen. Ich hatte damals bei unserem Richtfest so einen Moment, bei dem ich mich einfach nicht mehr zusammenreisen konnte. Als der Zimmerer den Richtspruch gesprochen und unser Stadtpfarrer das Haus gesegnet hatte. Sprudelten die Tränen nur so aus mir heraus. Es waren natürlich Tränen der Freude und Erleichterung. Wir hatten so viel in so kurzer Zeit geschafft, es war alles gut gelaufen und wir waren in unserem Zeitplan. Viel wichtiger war aber auch, dass wir keine schlimmen Unfälle hatten und niemanden etwas ernsthaftes passiert war. Wenn ich an diesen Moment zurück denke, könnte ich schon wieder heulen. Schnief…
Für alle die gerade bauen oder gebaut haben, habe ich einen kleinen Buchtipp parat. Momentan lese ich das Buch – 111 Gründe, ein Haus zu bauen: Eine Liebeserklärung an die eigenen vier Wände – Und als ich das Buch durchgeblättert und ein paar zufällig herausgepickte Gründe gelesen habe, musste ich bereits schmunzeln und sagte mir innerlich: „Stimmt, das war bei uns auch haargenau so!“ Das Buch ist wirklich Klasse und ich kann es als kleine Baulektüre absolut empfehlen. Vielleicht kann man davon auch noch etwas lernen oder für sich als Tipp mitnehmen, falls man auch irgendwann einmal bauen will.
8 Monate oder
242 Tage oder
5.808 Stunden oder
348.480 Minuten
ALLE „WIR BAUEN EIN HAUS“ POSTS AUF EINEN BLICK:
- Wir lassen die Bombe platzen!
- Meine Traumküche
- So viele Entscheidungen
- Der Startschuss
- Aushub, Fundament & Bodenplatte
- Der Keller steht!
- Das Erdgeschoss ist fast fertig!
- Endspurt beim Rohbau
- Der Dachstuhl steht
- Dach drauf, Fenster drin!
- Fortschritte zwischen den Jahren
- Wasser Marsch!
- Need for Speed!
- Die Verputzer kommen!
- Geld regiert die Welt!
- Inspiration Schlafzimmer
- dämmen, tackern, streichen
- Geht nicht – gibts nicht!
- Jetzt wirds bunt und hell!
- Laminat und Fliesen legen im Akkord
- Unser Dreh mit Galileo
- So sollen mal unser Badezimmer und WC aussehen
- So baut Deutschland – Unsere Folge
- Küchenaufbau mit Hindernissen
- Ein Monat im neuen Haus
- Kleinvieh macht auch Mist
- 15.8.2013 – Vor 1 Jahr ist die Bombe geplatzt!
- Unser Schlafzimmer
- Erste Arbeiten in unserem Garten und Hof
- IKEA Hack Tutorial – Essecke
- Kleiner Einblick in unser Wohnzimmer und Küche
- Heute vor einem Jahr – 07.10.13
- Das Kleinvieh nimmt einfach kein Ende
- Kleine Roomtour durchs Haus
- Es ist viel passiert – und es geht weiter!
- Los gehts mit den Außenanlagen!
- 1 Jahr im neuen Haus
- Terrassen sind fertig! Los gehts mit dem Garten!
- Es wird grün im Garten!
- Heute vor zwei Jahren – 07.10.2013
- Haus und Garten werden immer schöner!
- Haus Tour Video
- Frühjahrsputz in der Küche
- Der Frühling kommt und es geht endlich weiter!
- neue Projekte
- 2 Jahre in unserem Traumhaus
- Sind wir endlich fertig?
- Unser Schlafzimmer & Boxspringbett
- Es ist soweit!
Jackie
Ihr könnt wirklich sehr Stolz auf euch sein! Es macht immer so einen Spaß die Entwicklung von eurem Haus mitzuverfolgen, danke dass du uns daran teilhaben lässt! 🙂
Melanie
Ich finde es toll, dass ihr das durchgezogen habt und eurem Traum verwirklicht habt. Ihr habt sehr viel Mut und Durchhaltevermögen bewiesen :-*
Melanie / http://www.goldzeitblog.blogspot.de
Asakku
Liebe Anni, ich freue mich für euch! Das ist wirklich eine großartige Leistung! Ich guck mir ja immer besonders gerne vor- und nachher Bilder an 🙂
Mir ist auch eingefallen, dass Du neben Job und Hausbau ja auch immernoch den Blog weiter gemacht hast. Finde ich echt großartig 🙂
Mein Freund und ich werden uns nächstes Jahr eine Wohnung zusammen suchen und da freu ich mich schon drauf. Etwas zusammen schaffen, sei es die Wohnungen zusammen angucken, dann umziehen und alles fein machen, dass schweisst zusammen.
Ich wünsche Die eine schöne Zeit und alle guten Wünsche 🙂
Liebe Grüße
Sunnys Haus
Liebe Anni,
wahnsinn, dass das schon wieder drei Jahre her ist. Das muss ungefähr die Zeit gewesen sein, als ich Deinen Blog über die BJs entdeckt habe, weil ich da gerade selber ein Haus gekauft habe. Daher interessieren mich Deine Bau-Geschichten immer am meisten :-).
Ich finde es völlig normal, dass es eine Weile dauert, bis man mit den meisten Arbeiten durch ist. Und auch danach wird es immer irgendwas zu tun geben, denke ich. Ich habe nicht gebaut sondern ein älteres Haus gekauft, das wir aber kernsaniert haben. Die ersten 6 Monate haben wir das Erdgeschoss fertig gemacht, damit ich einziehen konnte, aber seither laufen der Dachgeschossausbau und die Außenarbeiten so nebenbei, je nach Zeit und Energie. Ich denke aber, dass ich mit dem Dachgeschoss auch noch dieses Jahr fertig werde. Garten mache ich immer nebenbei, das entspannt mich. Ich liebe es, draußen rumzuwühlen und freue mich dann, wenn alles wächst und blüht.
Es hat viele Vorteile, nicht alles sofort fertig zu haben, sondern so wie Ihr das ja auch macht, viel in Eigenleistung zu erledigen. Neben der unfassbaren finanziellen Ersparnis entwickeln sich manche Dinge ja auch – vielleicht ging es Euch auch so. Ich habe manche besonderen Fliesen oder auch das Parkett fürs Dachgeschoss erst nach längerem suchen gefunden, weil es das zuvor noch gar nicht gab. Ich konnte es nur finden, WEIL ich mir Zeit gelassen habe. Und hat man nicht umso mehr Freude am Haus, wenn man selber so viel geschaffen hat ?
Jedenfalls wünsche ich Euch weiter viel Freude mit Haus und Garten und freue mich schon auf die nächsten Bau-Beiträge :-).
Liebe Grüße
Birgit
Anonym
Hallo Ani, ich habe auch von Anfang an den Hausbau verfolgt. Ja es ist wirklich Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht.
Was mich interessieren würde ist, wie lange ihr nun an dem Häuschen abbezahlt. Vielleicht kannst du da mal was dazu schreiben.
Liebe Grüße
Mandy
Sylvia
Ich habe eure ganze Hausbaustory verfolgt und finde das mega toll! Für uns Leser, aber auch für dich. Wie genau du alles aufgeschrieben hast. Mega! Bei uns steht im Moment zwar kein Hausbau an, vielleicht aber später irgendwann.
Liebe Grüsse
Sylvia
http://www.mirrorarts.at/
Dana Struve
Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein. Ihr habt ein Traumhaus.Wirklich! Es gefällt mir richtig gut. Und die dazugehörgen Blogposts gefallen mir auch sehr gut! LG und weiterhin viel Spaß in euren 4 Wänden
Maikie Makakie
Eow, mega cool ???? !
Das hört sich unglaublich spannend an bzw wenn ich die Bilder sehe, kann ich deinen stolz wirklich nachvollziehen, weil die kleinsten Details wirklich voller Arbeit stecken ..
Liebe Grüße,
Maikie <3
Sarah ❤
Ach süße, du hast so viel erlebt durchgemacht und im Endeeffekt überstanden. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Du kannst stolz auf das sein was du geschaffen hast. Was ihr geschaffen habt. Das Haus ist ein echtes Traumhaus! Wenn ich mein Freund wenigstens zu einem Box spring Bett überreden könnte wäre ich schon sehr froh. 😀 :*
Anonym
Ihr könnt einfach nur so unglaublich stolz auf euch sein! 🙂 Danke das ich an Hausbau-reise teilnehmen darf.
Liebe Grüße Jess
Nadja
Wow 3 Jahre.. wirklich eine lange Zeit und dabei kommt es mir so vor, als wenn ich dir erst seit einigen Monaten folge.. allerdings müssten das wirklich schon ungefähr 3 Jahre sein. 😀
Einen richtigen Lieblingspost habe ich diesbezüglich gar nicht, weil ich die gesamten Post immer super inspirierend finde. Ich fand die "Room"-Tour zu Weihnachten letztes Jahr toll und dieses vorher/nachher ist auch immer voll mein Ding. 😀
Meiner Schwester hab ich deine Posts auch mal geschickt, weil die auch seit Mai ungefähr dabei sind ihr Haus zu bauen. Nächstes Wochenende ziehen die 3 um und der erste Geburtstag meiner Nichte wird dann im neuen Haus gefeiert – ihr helfen die Posts auch um einiges weiter 🙂
Liebe Grüße
Lia
Ihr könnt auch wirklich verdammt stolz auf das sein, was ihr da alles geschafft habt. Vor allem in der kurzen Zeit, das ist echt der Wahnsinn! Aber das stimmt schon, ohne Unterstützung von Familienmitgliedern, wäre so ein Projekt nur schwer zu schaffen. Ich finde deinen Opa ja immer noch so toll, wie viel der in dem hohen Alter noch schafft und überall mit anpackt. So einen Opa würde ich mir auch wünschen 🙂
Es ist wirklich krass, wie schnell da die Zeit vergeht, wenn man so ein Großprojekt am Start hat. Ich kenne das nur all zu gut.
Ich freue mich schon auf ganz viele weitere Hausbau-Posts von euch und wünsche euch weiterhin alles Gute in den eigenen vier Wänden 🙂
Liebe Grüße,
Lia