27.02.1988 – heute vor 35 Jahren

27.02.1988 – heute vor 35 Jahren bin ich auf die Welt genommen. Wow, irgendwie fühle ich mich gerade sehr alt. Noch fünf Jahre, dann bin ich 40! Aber ich fühle mich doch noch gar nicht so alt. Überhaupt nicht! Kein bisschen! Eher wie 27 oder 28. Aber diese Zahl spielt für mich eh keine Rolle, denn ich bin so jung wie ich mich fühle. Und werde im Herzen immer ein Stück weit Kind bleiben. Und so muss das auch sein.

Wenn ich an meinen 34. Geburtstag letztes Jahr denke, kommt Traurigkeit in mir hoch… es war einfach nur schrecklich… meine Depression und Angst hatte mich so im Griff… Ich weiß noch, wie ich meiner Mama die Tage vorher immer wieder gesagt habe, dass ich nicht Geburtstag haben will. Die ganzen Nachrichten, Anrufe, usw. nicht ertrage. Es absolut nichts zu feiern gibt. Und das, wo ich Geburtstage doch so sehr liebe…

Ich lag jetzt seit Wochen auf dem Sofa meiner Eltern. Tag ein Tag aus. Ich hoffte jeden Tag, dass schnell wieder Abend ist und ich vielleicht ein wenig Ruhe und Schlaf finde. Aber an meinem Geburtstag hoffte ich es noch viel mehr.

Meine Eltern hatten natürlich Geschenke, Kuchen und Deko für mich. Aber ich habe den ganzen Tag nur geweint und mich dafür entschuldigt, dass ich so bin. Ich konnte nicht mal meine Geschenke auspacken oder ein Stück Kuchen essen. Es war einfach schrecklich.

Einige Freunde wollten mich besuchen kommen, aber ich konnte nicht. Ich hatte keine Kraft. Meine Oma rief an und gratulierte mir und kam dann auch noch vorbei. Sie nahm mich ganz fest in den Arm und sagte mir, dass bald alles wieder gut wird.

Wenn ich die Zeilen schreibe, treibt es mir die Tränen in die Augen. Es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen. Ich weiß das alles noch so genau…

Aber jetzt ist ein neues Jahr. Ein neuer Geburtstag. Ich werde heute 35 Jahre alt, habe eine neue Liebe gefunden, einen ganz besonderen Menschen, der mich hoffentlich nie mehr verlässt. Ich bin stärker geworden, ich bin gewachsen, habe viel gelernt. Dieses Jahr wird gut, ich weiß es. Ich weiß, dass meine Oma Recht hat.

Diesen Geburtstag feiere ich mit meiner Familie, ganz intim und ohne Druck. Ich fange klein an, denn ich brauche noch etwas Zeit. Ich freue mich auf den Tag und meine Liebsten. Und ich bin dankbar dafür, dass sie alle so sehr für mich da sind und mich immer unterstützen. Egal, wie schwer es ist oder wie ausweglos die Situation erscheint. DANKE dafür!

27.02.1988 – heute vor 35 Jahren

Mein Geschichte und warum mein Papa sie
jedes Jahr aufs Neue erzählt

Und die Tradition um „die Geschichte“, die mir mein Papa mir an jedem Geburtstag erzählt, wird natürlich aufrecht erhalten – wahrscheinlich auch noch wenn ich 50 bin – aber genau solche Dinge machen diesen Tag so besonders für mich.

27.02.1988 – heute vor 32 Jahren. Es war ein verschneiter Samstagmorgen im Februar 1988. Als ich um kurz vor 10 Uhr morgens das Licht der Welt erblickte. Mein Papa wollte gerade nach Hause fahren, um allen die frohe Botschaft mitzuteilen, da stand er am Parkplatz vor dem Krankenhaus und hatte ein kleines Problem. Über Nacht hatte es Massen geschneit und alles war komplett weiß. So waren auch alle Autos komplett mit Schnee bedeckt! Nachdem er das Auto freigeschippt hatte, fiel ihm auf, dass es gar nicht sein Auto war und musste sich ans Nächste machen. Ein Auto weiter hatte er dann Glück und das Richtige erwischt.

Aber Moment, da war ja noch was. Denn als mein Papa gerade wegfahren wollte, kam ein Polizist auf ihn zu und wollte ihm einen Strafzettel ausstellen. Denn er hatte zu lange in der Kurzparkzone gestanden. Mein Papa meinte zu dem Polizisten: „Heute können Sie mir gerne einen Strafzettel schreiben, ich bin gerade Vater geworden und da verdirbt mir heute nichts die Laune!“ Der Polizist freute sich und antwortete: „Naja, wenn das so ist. Herzlichen Glückwunsch! Und bei so einem freudigen Anlass gibt es natürlich keinen Strafzettel, da drücken wir mal ein Auge zu!“

Ich kann die Geschichte wirklich schon mitsprechen, aber ich höre sie mir jedes Mal aufs Neue so gerne wieder an. Denn, dann glänzen die Augen meines Papas und er ist so unglaublich stolz. Meine Mama schimpft dann immer und sagt, er soll die Geschichte nicht schon wieder erzählen, denn wir kennen sie doch alle schon in und -auswendig.

Aber gerade das ist doch das Besondere. Diese Geschichte. Und ich könnte jedes Mal weinen, weil ich es so schön finde. Es ist so ein tolles Gefühl, so sehr geliebt zu werden. Ich schätze mich sehr glücklich, solche tollen Eltern zu haben, die mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin.

Sie mir so Vieles ermöglicht haben, auf die ich mich immer und überall verlassen kann und ohne die ich nicht leben könnte. Danke Mama und Papa! ❤

27.02.1988 – heute vor 35 Jahren