Es ist Montagmorgen, es ist dunkel und regnet in Strömen. Es ist kalt und ich habe Hunger. Heute ist irgendwie ein doofer Tag… Kennt Ihr das, wenn irgendwie nichts klappt, alles doof ist und man denkt, die ganze Welt ist gegen einen? Schon in der Früh bin ich nicht richtig aus dem Bett gekommen, ich hätte viel lieber noch Urlaub und würde gerne weiter schlafen, aber der Wecker reißt mich aus meinem Traum – wo ich gerade auf einem One Direction Konzert bin und lauthals jeden Hit mit singe! – na super….
Ich mache den Wecker aus und ziehe mir die Decke über den Kopf… Ich will nicht… verdammt, aber ich muss. Also wackele ich ins Bad, Max gähnt und hält sich die Pfoten vors Gesicht. Hach, hats der schön! Hund müsste man sein…
Im Bad angekommen, mache ich den Radio an, das Gedudel nervt mich jetzt schon und ich überlege, die Kiste wieder abzustellen. Am Klo stelle ich fest, dass die Rolle leer ist, verdammt! Beim Zähneputzen tropft mir die Zahnpasta auf den Pyjama, oh man… Der Tag startet doch richtig gut… nicht!
Ich schlüpfe in eine dicke und warme Strickjacke, denn am Montag ist es im Büro immer eiskalt, übers Wochenende wird nämlich immer die Heizung abgestellt, warum versteht keiner, ist aber leider so. Nachdem ich im Bad fertig bin, mache ich mir Frühstück und einen Tee to Go. Beim Blick in den Kühlschrank lacht mich irgendwie nichts so wirklich an und ich nehme mir nur einen Joghurt und zwei Äpfel mit. Beim zudrehen meines Teebechers schwappt das heiße Wasser über und läuft mir über die Finger. Autsch…
Ich packe alles in meine Tasche, ziehe meine Jacke an und gehe zum Auto. Hurra, es regnet!
Ich schaue auf die Uhr, oh man, ich bin irgendwie viel zu spät dran. Ach egal. Um kurz vor 7:00 Uhr sitze ich im eiskalten Büro und öffne mein Emails. Es rattert einige Minuten, bis dann eine fette 55 im Posteingang steht. Ich möchte am liebsten mit dem Kopf auf die Tischplatte schlagen. Ich weiß nicht was schlimmer ist, die Masse an Emails oder die Eiseskälte. Gut das ich wenigstens einen heißen Tee dabei habe, ist zwar nur ein kleiner Trost, aber immerhin…
Viele Stunden später, es ist 16 Uhr und ich fahre meinen PC herunter. Ich habe fast alle Emails abgearbeitet (im Laufe des Tages sind noch einige dazu gekommen), unzählige Telefonate geführt und sonstigen Bürokram erledigt, aber jetzt ist Feierabend. Ich bin richtig matschig im Kopf und will endlich ins Warme, am liebsten gleich ins Bett mit einem großen Teller Nudeln oder sonst irgendetwas Leckerem. Aber jetzt muss ich erst mal den Kachelofen anschüren, Wäsche abhängen und zusammenlegen, etwas zum Abendessen heraussuche und vorbereiten, Spülmaschine ausräumen und was noch so alles anfällt. Nach dem Essen werfe ich mich zum Aufwärmen in die Badewanne, ach man… ich habe den Knauf in die falsche Richtung aufgedreht und jetzt ist das Wasser nur lauwarm. Ich setze mich ins, nicht wirklich warme Wasser und wasche mir schnell die Haare und seife mich ein. Brause mich warm ab und schlüpfe dann in den Bademantel. Schnell eincremen, Haare föhnen und ab ins Bett. Aber nicht mit einer Packung Schokoladeneis und einem schnulzigen Liebesfilm, sondern mit dem Laptop und Handy. Emails wollen beantwortet, Posts vorbereitet, Bilder bearbeitet und die Social Media Kanäle gepflegt werden. Es ist ca. 22 Uhr und ich schalte den Laptop aus. Mittlerweile ist mir endlich warm geworden und ich widme mich meinem Handy, meine neueste Sucht ist Snapchat. Irgendwie fand ich es immer doof oder war vielleicht einfach zu blöd und blond dafür, aber jetzt habe ich der App doch eine Chance gegeben und muss sagen, ich finde es doch ganz cool. Falls Ihr mal die ein oder andere Story von mir sehen wollt, könnt Ihr mir unter „fashionkitchen“ folgen.
Um kurz vor 23 Uhr lege ich das Handy weg und kuschle mich tief seufzend an Matze. Er nimmt mich in den Arm und sagt: „Ach Mufpi, morgen wird bestimmt alles besser.“ Ich gebe nur ein „hmmm“ von mir und schlafe fest an ihn gekuschelt ein. Denn in 6,5 Stunden klingelt schon wieder der Wecker.
Warum schreibe ich das alles? Um Euch ein bisschen zu zeigen, dass mein Leben keinesfalls perfekt ist, so wie manche es wohl denken. Ich bekomme nämlich viele Emails und Nachrichten von Euch, in denen Ihr schreibt, wie sehr Ihr mich um mein wundervoll perfektes Leben beneidet. Das ist so süß von Euch. Aber leider ist mein Leben gar nicht so perfekt und eigentlich ganz normal, so wie Euer Leben auch. Ich habe jeden Tag mit den gleichen und vielleicht noch etwas größeren Problemen zu kämpfen wie Ihr.
Na gut, ich habe mir bei diesem Text einen wirklich blöden Tag raus gesucht, aber solche gibt es eben auch und da muntert einen irgendwie gar nichts so richtig auf und irgendwie ist alles nur noch doof. Aber dann schläft man eine Nacht drüber und am nächsten Tag sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Zwar ist es da wahrscheinlich auch noch ziemlich kalt, aber dafür gibt es ja warme und kuschelige Strickjacken…
Outfit:
Strickjacke mit Kapuze – Jeans-Fritz (ähnliche hier, hier, hier)
beige Skinny Jeans – Orsay (ähnliche hier und hier)
braune Schnürboots – Jeans-Fritz (ähnliche hier und hier)
Matte Lipstick – NYX – Pale Pink
Miss Catrinchen
Guten Morgen liebe Anni
Also erstmal Hut ab vor dem, was du täglich leistest mit dem Haus, deinem Blog etc. etc. Und selbst in so einem einfachen Strickjackenoutfit siehst du so wunderschön aus.
Solche Tage kenn ich nur zu gut. Gestern war wieder so ein Paradetag bei mir. Einfach schrecklich. Hab mich dann abends nur noch in die Wanne gelegt und nix mehr gemacht.
LG Kathrin
Just Myself
Social Media gibt einem irgendwie immer das Gefühl, dass andere Personen das perfekte Leben führen, was natürlich vollkommener Quatsch ist. Danke für einen Einblick in die Momente, die eben nicht nach Plan laufen. Deine Strickjacke mag ich übrigens richtig gern <3
Liebste Grüße
Luise | http://www.just-myself.com
Anonym
Klingt nach meinem ganz normalen Alltag, nur ohne Blog, dafür mit Kids . . . . Kommt zeitlich aufs gleiche Pensum . . . . und dennoch würde ich nichts anders machen wollen . . . . ja ist anstrengend, aber es lohnt sich . . .
LG Tina
Anonym
Hallo Anni,
toll siehst du in der Jacke aus! Und danke, dass du die Schop-Links gleich dazu gestellt hast.
LG Helga (die mit den Taschen ;-))
Danni88
Hallo Anni,
wie Recht eh doch hast. Ich kenne solche Tage auch, wenn nichts klappen will und man nur froh ist, nach Hause zu kommen und die Tür hinter sich zuzumachen. Zum Glück warten dann der Schatzi auf mich.
Liebe Grüße
Dani
Nata
Hmmm… leere Klopapierrolle, kaltes Büro und genervt sein von der Arbeit bezeichnest du als “größere Probleme“.
Okaaay…
Fashion Kitchen
Mit "größeren Problemen" habe ich nicht die leere Klopapierrolle oder sonstiges gemeint. Sondern Dinge, die vielleicht nich in einen normalen Alltag gehören.
Suse
Das hab ich auch gedacht, Nata!
Hört sich insgesamt schon sehr "perfekt" an – Badewanne, Kachelofen, fester Job, eigenes Haus und toller Mann mit genau dem richtigen Spruch… Ist doch toll! Was ist denn so wild daran, wenn alles einfach passt? Nimm die Mails als Kompliment an und genieße einfach das Gefühl alles (für dich) richtig gemacht zu haben! 🙂
Denise Knippenborg
Nur, weil anderen größere Probleme haben, sind die eigenen Probleme (sind sie auch objektiv betrachtet noch so nichtig) nicht subjektiv betrachtet weniger schlimm. Wenn Anni an dem Tag auch die leere Klopapierrolle scheiße vorkommt und als riesen Problem, dann ist das so.
Finde dieses: "Anderen geht es soooooo viel schlechter, also stell dich nicht so an" furchtbar. Ihr wisst doch gar nicht wie sich die Menschen im Inneren fühlen, wie ihre "Seele" vielleicht leidet.
Maria Weinbauer
Hallo Ann-Christin, ein wirklich harter Tag und ich würde es in meinem normalen Leben auch so sehen. Dennoch habe ich mir mal erlaubt deinen Text als Vorlage für eine andere, realistischere, Sichtweise eines harten Tags zu verweden. Die Strickjacke ist übrigens super! http://blogg.de/2016/01/13/assikitchen/
Fashion Kitchen
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du mit diesem Beitrag bezwecken willst und finde es nicht in Ordnung, dass du mich so hinstellst, als wäre ich ein verwöhntes Gör…
Ich war auch schon arbeitslos und ich weiß wie es ist…
Also stell mich bitte nicht so hin, als würde ich alles auf dem Silbertablett serviert bekommen und hätte nur "First World Problems".
Maria Weinbauer
Ich habe dich nicht als verwöhntes Gör hingestellt. Darauf bin ich extra im Post eingegangen. Meine Problemtage sind eher so wie deine Problemtage. Ich kenne aber auch einige Menschen die haben einen Tag wie Zoé aus dem Posting. Deine, und auch meine Klorollen und Kaminfeuerprobleme, sind Luxusprobleme, dazu können wir doch stehen und du schilderst es auch. Die meisten Menschen werden dich um dein Leben beneiden. Wie heißt es so schön "Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten." Ich arbeite lieber hart, bevor ich etwas geschenkt bekomme. Ich hoffe heute ist es im Büro wärmer 🙂
Fiona
Schöner Artikel 😉 Ist mal schön, die "normale" Welt hinter dem wunderschönen Blog zu sehen 😉
Viele Grüße,
Fiona