Meine Tipps, um den Garten „herbstfit & winterfest“ zu machen
Meine Tipps, um den Garten „herbstfit & winterfest“ zu machen
Im heutigen Beitrag geht es darum, wie man seinen Garten fit für den Herbst macht. Nachdem der Garten jetzt knapp zwei-drei Jahre alt ist und somit zu 80% fertig, kann ich über meine Erfahrungen berichten. Denn auch ich hatte vorher keinen Garten und im Garten der Eltern hat man sich ja nicht so hineingehängt und interessiert. Ich bin damals mit 19 ausgezogen und hatte nur einen Balkon. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, was es für eine Bereicherung ist, einen eigenen Garten zu haben. Und ab da an wusste ich den Garten meiner Eltern noch mehr zu schätzen und mit ganz andern Augen zu sehen. Nach dem Einzug war oberste Priorität, schnellstmöglich den Garten anzulegen, aber wenn man das selber macht, dauert das eben auch seine Zeit. So ist alles nach und nach entstanden. Auch wenn man vorher nicht ganz so viel Ahnung von Garten, Pflanzen und den verschiedenen Dingen hat, die zu tun sind, wächst man da meines Erachtens rein. Jedes Jahr lernt man dazu und irgendwann ist man „Garten Guru“ und hat seine Bäume, Pflanzen und Sträucher im Griff.
Ich berichte Euch in diesem Herbst, wie ich im Garten alles „herbstfit und winterfest“ mache und welche Punkte wichtig sind, damit der Garten im nächsten Frühjahr wieder frisch durchstarten kann.
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HERBSTLAUB & UNKRAUT ENTFERNEN
Die Bäume färben ihre Blätter in den schönsten Gelb- und Rottönen, aber irgendwann lassen sie das Herbstlaub dann auch mal fallen. Und das heißt, man findet die Blätter auf Rasen, in Beeten und Blumenkübeln. Am besten sollte man so viel wie möglich des Laubs zusammenrechen, einsammeln und in der Bio Tonne oder auf dem Wertstoffhof entsorgen. Am besten wartet Ihr hier den ersten Frost ab, denn ab diesem Zeitpunkt lassen die Bäume den Großteil der Blätter fallen und Ihr braucht nicht jeden Tag Laub einsammeln.
Auch Dachrinnen sollten kontrolliert und von Blättern und Moos befreit werden. Sehr wichtig ist auch, dass über dem Winter keine Blätter und Laubberge auf dem Rasen liegen, dass erhöht die Gefahr für braune Stellen, Pilze und Krankheiten. Und wenn man schon dabei ist, sollte man auch gleich in diesem Zuge Unkraut aus dem Rasen und Beeten entfernen. Dann hat man es im Frühjahr schon mal leichter.
RASEN MÄHEN, DÜNGEN & NACHSÄEN
Es ist wichtig den Rasen vor dem Wintereinbruch noch ein letztes Mal zu mähen. So nehmt Ihr auch gleich das Herbstlaub auf, welches auf dem Gras liegt. Quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen! Nach dem Mähen sollte der Rasen mit Herbstrasendünger versorgt werden, damit die Grashalme gut über den Winter kommen. Der Sommer hat dem Rasen viel abverlangt und da ist es jetzt umso nötiger, dass neue Mineralstoffe eingebracht werden. Der Dünger sollte dann ausgebracht werden, wenn der Rasen gemäht ist und es die nächsten Tage regnet. Am einfachsten ist das Ausbringen mit einem Streuwagen. So kann sich der Dünger schnell auflösen und in den Boden gelangen.
Falls es nicht regnen sollte, muss man den Rasen gießen, sonst könnte der Dünger Verbrennungen verursachen. Sollte der Rasen kahle stellen haben oder vermoost sein, hilft hier nur mit dem Vertikutierer drüber zu gehen (entfernt Moss, abgestorbenes Gras und entlüftet den Rasen), neue Erde auszubringen und anzusäen. Allerdings sollten hierfür die Temperaturen noch nicht unter 0°C gehen, da sonst die Gefahr zu groß ist, dass der Grassamen nicht austreibt und ab stirbt. Das müsst Ihr also ganz individuell. Diesen Schritt kann man theoretisch auch im Frühjahr machen.
RÜCKSCHNITT VON BÄUMEN, STRÄUCHERN & STAUDEN
Über den Sommer sind Pflanzen, Bäume, Sträucher, Hecken und Stauden um einiges gewachsen und haben deutlich an Größe zugenommen. Ich halte es mittlerweile so, dass ich alle Stauden (hier verkümmern die Stängel, die aus der Erde kommen) komplett zurück schneide und bei Sträuchern oder Büschen nur die abgestorbenen oder zu langen Triebe entferne, sodass alles etwas kompakter ist. Bei Hecken muss man sehen was weg muss (evtl. wurde hier ja schon im Sommer mal geschnitten) und diese Arbeit lieber im Frühjahr erledigt werden.
Bei den Rosen entferne ich die Knospen und hagebuttenartige Früchte (hier könnte es sonst sein, dass die Veredelung verschwindet und im nächsten Jahr nur noch eine Hagebutte wächst) und schneide ebenfalls alles Abgestorbene ab. Bei den Oleandern entferne ich diese rötlichen Knospen bzw. Schoten und natürlich auch die verblühten Teile. Einige zu lange oder schlaksige Äste kommen ebenfalls ab. Achtet bei dem Rückschnitt darauf, dass Eure Gartenschere scharf ist und wirklich schneidet und nicht nur quetscht, denn nur durch einen glatten Schnitt erreicht man, dass die Pflanze nicht unnötig verletzt und Gewebe zerstört wird. Zudem bietet man hier keinen Keimen und Krankheiten Angriffsfläche.
KÜBELPFLANZEN ÜBERWINTERN
Alle Pflanzen in Kübeln werden eingewintert. Das heißt, Oleander, Rosen, Myrte, Buchs, Zickzackstrauch, Kräuterwanne, Lavendel, Zitronenbaum, usw. was in Töpfen auf der Terrasse steht kommt entweder in die Garage oder den Keller. Pflanzen die es auch etwas kühler vertragen (Oleander halten auch locker mal Minusgrade aus) kommen in die Garage (keine Heizung). Da die Oleander sehr buschig und ausladend sind, werden sie mit etwas Schnur zusammengebunden, nur ganz locker und nicht zu fest. So hat man etwas mehr Platz und man kann sie einfacher transportieren, wenn sie etwas größer und schwerer sind. Da die Oleander auf der Terrasse wirklich sehr, sehr schwer sind (ich würde mal so bis 70 kg schätzen) kann man sie nur mit einer Sackkarre bewegen. Auch alle übrigen (schweren) Kübelpflanzen, werden so an ihren Platz für den Winter gebracht.
Die Kübelpflanzen sollten nicht direkt im Freien stehen, da das Wasser, welches im Wurzelballen im Topf ist bei kalten Temperaturen gefrieren kann und so die Pflanze von innen kaputt geht. Also lieber irgendwo unter stellen oder nah ans Haus, damit hier im Frühjahr keine bösen Überraschungen warten. Pflanzen die warme Temperaturen brauchen, wie z. B. ein Zitronenbäumchen, Rosmarin & Co. sollten, wenn möglich, im Heizkeller untergebracht werden. Die brauchen es einfach wärmer und auch hell. Auch die Pflanzen in der Gewächshaus, Garage, Carport oder Loggia sollten natürlich möglichst viel Licht bekommen. Sollten die Temperaturen mal sehr, sehr stark in den Minusbereich rutschen, hat mir meine Oma diesen Tipp gegeben.
Ein Grablicht anzünden und darüber einen Tontopf (verkehrtherum) stellen und über die Nacht brennen lassen. Durch die Flamme heizt sich der Tontopf auf und gibt Wärme ab. Die Pflanzen haben es also etwas angenehmer bei extremer Kälte. Gut ist es sicher auch, wenn man die Kübel auf eine Holzpalette oder Styropoplatte stellt, dass sie keine allzu kalten Füße bekommen oder den Topf mit etwas Luftpolsterfolie einpackt.
PS: Kontrolliert alle Pflanzen vor dem Einwintern unbedingt auf Schädlinge und Krankheiten. Falls hier schon etwas auffällig sein sollte, gleich etwas dagegen unternehmen.
FRÜHLINGSBLÜHER PFLANZEN
Wer im Frühjahr ein Blütenmeer aus Krokussen, Tulpen, Narzissen, Hyazinthen & Co. haben möchte, sollte jetzt schon die Zwiebeln dafür setzen. Momentan gibt es solche Blumenzwiebeln in allen möglichen Farbkompositionen zu kaufen und sogar richtige Sets, die man nur noch einpflanzen muss. Beim Pflanzen auf die Anweisungen achten und dann auch so einsetzen. Ich mag es gerne, wenn Frühlingsblüher eher in Gruppen sitzen und nicht alles wild durcheinander, aber das ist natürlich Geschmackssache. Wenn man die Zwiebeln richtig setzt, vermehren sich die Blümchen meist von ganz alleine.
Achtet einfach darauf, dass Ihr sie tief genug und richtig herum einsetzt. Spitze nach oben und Wurzeln nach unten. Nicht einfach ein Loch graben und rein schütten, da kommt dann zwar sicher auch was, aber die Blumen haben es viel schwerer im Frühling durch die Erde zu brechen.
SAMEN SAMMELN
Viele Pflanzen bilden nach der Blüte Samen. Diese Samenkapseln sollte man im Herbst unbedingt sammeln und im Frühjahr neu aussäen. Denn so kann man ganz einfach und erneute Kosten, Pflanzen vermehren und seinen Garten noch bunter machen. Auch Samen tauschen ist toll. So habe ich das zum Beispiel bei den Stockrosen gemacht. Hier gibt es nämlich unglaublich viele Farbvarianten und mittlerweile habe ich eine große Vielfalt.
Beim Rückschnitt im Herbst, sammelt oder schneidet Ihr die Stängel mit den Samenkapseln einfach ab und gebt sie in eine Papiertüte. Am besten noch genau darauf schreiben was drin ist (Stockrose pink, Phlox weiß, usw.), dann weiß man genau, was man in seiner Samensammlung hat und kann im nächsten Jahr Samen an neuen Stellen im Garten aussäen.
PS: Wer noch einige grüne Tomaten hat, sollte mal das „Grüne Tomaten Chutney“ ausprobieren!
GEMÜSEBEETE ABRÄUMEN
Mittlerweile sollte alles Sommergemüse abgeerntet sein und die Pflanzenreste können aus den Gemüsebeeten geholt werden. Wenn alles an Grünzeug entfernt ist (am besten in der Biotonne und nicht auf dem Kompost entsorgen → so können Schädlinge und Krankheiten übertragen werden), kann man die Beete umstechen und gegebenenfalls mit Nährstoffen versorgen (Mist, Dünger, usw.). Da die Erde in den Beeten aber noch frisch ist, wird hier nichts gemacht. Umstechen und glattziehen reicht hier komplett. Wer mag, deckt die Gemüsebeete mit Laub und Häckselgut ab.
So bleibt über den Winter alles geschützt. Wenn man Wintergemüse (Feldsalat, Wirsing, Grünkohl, usw.) anpflanzen oder aussäen möchte, muss man schauen, wann was gepflanzt werden soll. Aber das steht ja alles auf den Verpackungen der Samen.
LAUB, ÄSTE & GARTENSCHNITT
Im Herbst sammelt sich viel an Gartenschnitt an, denn Laub, abgeschnittene Sträucher, Äste, usw. können schon einige große Gartensäcke füllen. Wenn man einen Kompost hat, sollte man sich informieren, was da alles an Gartenschnitt rein darf und was nicht. Wenn man einen Häcksler hat und die Möglichkeit alles an Ästen und Gartenschnitt „klein“ zu machen, dann sollte man das Häckselgut bzw. Mulch dafür nutzen, um empfindlichere Pflanzen, die im Erdreich überwintern etwas abzudecken. Kann ja nicht schaden, wenn da ein Puffer zwischen Frost, Schnee, Kälte und dem Boden ist.
TERRASSE, GARTENMÖBEL & DEKO
Räumt alles an Garten- und Loungemöbeln, Polsterboxen, Liegen, Sonnenschirmen, Pool, usw. nach drinnen oder deckt es ab, wenn dafür innen kein Platz ist. Vorher gegebenenfalls auf Beschädigungen untersuchen und gleich reparieren. Ich kehre vor dem einwintern auch nochmal alle Gartenmöbel ab oder wische mit einem feuchten Tuch drüber. Auch der Grill wird gesäubert und an seinen Platz gebracht. Falls Ihr einen Wasseranschluss im Garten habt, solltet Ihr auch hier alles abdrehen, Gartenschläuche rein holen und aufräumen.
Dasselbe gilt natürlich für einen Brunnen oder Teichpumpe, die nicht für den Winter ausgelegt sind. Wenn man in den Beeten auch Solarlampen, Gartenstecker oder andere Deko (z. B. die Beton Schalen aus Rhabarberblättern) hat, die nicht winterfest ist, dann sollte man auch hier alles zusammensammeln, säubern und im Keller einlagern.
GARTENGERÄTE & WERKZEUG SÄUBERN
Rasenmäher, Gartenscheren, Rechen, Schaufeln, usw. werden bis zum Frühjahr nicht mehr gebraucht und kommen in den Winterschlaf. Vorher sollte aber alles sauber gemacht werden. Denn je besser man sein Werkzeug pflegt, desto länger hält alles und man hat noch Jahre später seine Freude daran. Auch Eimer, Gartensäcke und andere Behältnisse, sollten gesäubert und aufgeräumt werden.
In diesem Zug kann man kaputte Werkzeuge gleich reparieren oder warten. Das heißt, das Messer beim Rasenmäher schärfen oder schärfen lassen, kaputte Stile bei Schaufeln oder Rechen austauschen, usw.
VÖGEL, EICHHÖRNCHEN, IGEL & CO
Auch unsere tierischen Freunde dürfen wir nicht vergessen. Es ist wichtig genügend Futter für Vögel, Eichhörnchen, Igel und andere Tiere bereit zu stellen. Eigentlich sollte man solche Futterstellen das ganze Jahr im Garten verfügbar haben. Also, falls Ihr nicht das ganze Jahr schon füttert, stellt jetzt Futterhäuschen auf und bestückt diese dementsprechend mit verschiedenen Sämereien, Nüssen und Fettfutter.
Die Tiere brauchen für den Winter genügend Reserven und wir können ihnen dabei helfen. In jeder gut sortierten Zoohandlung oder Gartencenter solltet Ihr Futter für verschiedene Tierarten finden. Auch Trinkmöglichkeiten sind nicht verkehrt, nur sollten diese im Winter nicht einfrieren. Auch die Nistkästen sollten im Herbst gesäubert werden. Also die alten Nestreste heraus nehmen und allen Dreck herauskehren.
CHECKLISTE, UM DEN GARTEN „HERBSTFIT UND WINTERFEST“ ZU MACHEN
- Herbstlaub, Unkraut und Moos von Rasen, Gemüse- und Blumenbeeten entfernen
- Dachrinnen kontrollieren und von Laub befreien
- Rasen mähen, mit Herbstdünger versorgen und kahle Stellen nachsäen
- Rückschnitt von abgestorbenen Ästen/Trieben, bei Bäumen, Sträuchern und Stauden
- Kübelplfanzen auf die Überwinterung vorbereiten (herein räumen, auf Krankheiten kontrollieren und den richtigen Stellplatz – hell und warm genug – suchen)
- Frühlingsblüher pflanzen
- Samenkapseln von Blumen, Obst und Gemüse sammeln (zum Tauschen und neu aussäen)
- Gemüsebeete abräumen, umstechen, abdecken (Laub oder Häckselgut) und/oder Wintergemüse anpflanzen
- Laub, Äste und Gartenschnitt häckseln und als Mulch für Gartenbeete und Pflanzen verwenden oder entsorgen
- Alle Gartenmöbel, Grill, Deko, usw. von der Terrasse und aus dem Garten holen, säubern und in Keller oder Garage einwintern
- Gartengeräte und Werkzeuge säubern, warten und reparieren
- Wasseranschluss im Garten kontrollieren und gegebenenfalls abstellen
- Futterstellen und Häuschen für Vögel, Eichhörnchen und Igel herrichten. Auch Trinkmöglichkeiten sind von Vorteil
- Nistkästen säubern und Nestreste heraus nehmen
Kathrin
Liebe Ann-Christin, tolle Tipps, den Garten winterfest zu machen! Da meine Großeltern große Gartenfans sind und es quasi deren Hobby ist, dort herumzuwerkeln, gebe ich die Aufgabe ganz gerne mal ab 😀 Man unterschätzt manchmal, wie viel Mühe und Geduld dahinter steckt. Lieben Gruß, Kathrin von HoseOnline.de.
Fashion Kitchen
Da muss ich dir Recht geben. Es steckt wirklich viel Arbeit und Mühe drin, die man so gar nicht sieht.
Anonym
Hi Ann-Christin, danke für den tollen Post! Eine Frage habe ich aber noch: ich habe nur einige, wenige Topfpflanzen (Rosen, Lavendel, Hortensien), da ich nur einen kleinen Balkon habe… ich stelle die Töpfe für den Winter immer nah an die Hauswand unter meinen Balkontisch und packe evtl. noch Folie um die Töpfe um sie zusätzlich vor Frost zu schützen. Würdest Du denn diese genannten Pflanzen vorher beschneiden/zurück schneiden oder würdest Du sie übern Winter so lassen & dann evtl. erst im Frühling beschneiden? Danke für Deine Hilfe. Grüße, Saskia
Fashion Kitchen
Ja genau, nah ans Haus stellen und gut in Luftpolsterfolie und Sackleinen einpacken. Ja auf jeden Fall etwas zurück schneiden. Nicht zu viel, aber die verblühten Triebe auf jeden Fall! 🙂
Den Rest kann man dann im Frühling zurückschneiden.